Schweiz

Switzerland – all pot gerne

Schweiz – immer wieder gerne

Auch im 10. Jahr unseres Partnerschulaustausches haben sich 19 Schüler zusammengefunden, um sich auf den Weg nach Wettingen – im Kanton Aargau gelegen – zu machen. Die Kantonsschule Wettingen umfasst ein riesiges Grundstück mit eigener Gartenanlage und direktem Zugang zum Fluss Limmat für eine kleine Abkühlung an warmen Tagen. Das ehemalige Zisterzienser-Kloster hat uns sehr beeindruckt, ebenso die technische Ausstattung an der gesamten Schule.

Nach einem erlebnisreichen Sonntag in den Gastfamilien begrüßte uns der Rektor Dr. Wiedemeier, wir erhielten eine Einladung zu einem gemeinsamen Mittagessen in der Mensa (eine schmackhafte Erfahrung) und gewannen während einer Klosterführung einen ersten Eindruck von der Schule. Am Abend trafen sich alle zum gemeinsamen Grillieren und gemütlichen Beisammensein. Der Dienstag stand ganz im Zeichen des Lernens. Wir durften den Unterricht an der Kantonsschule Wettingen miterleben und wir haben festgestellt: er ist anders. Die Lehrer schienen uns offener und durchschnittlich auch jünger zu sein als an deutschen Schulen. Anschließend besuchten wir das Paul Scherrer Institut (PSI) und erlebten eine Führung durch die Großforschungsanlage. Am nächsten Tag hatten wir die Gelegenheit die Stadt Zürich mit Hilfe einer wirklich interessant gestalteten Führung kennenzulernen. Dabei gab es Begegnungen der besonderen Art, bei denen sich sogar unsere Stadtführerin das Lachen verkneifen musste, und wir entdeckten sehr gemütliche Orte zum Relaxen.

Einen großen Wow-Effekt löste das unfassbar saubere Wasser aus. Egal ob Flüsse, Seen oder Trinkwasser – alles glasklar. Ich persönlich habe noch nie so viele Menschen gesehen, die ihre Flaschen mit Brunnenwasser auffüllen o.ä.

In der Schweiz ist der Sporttag nicht im Geringsten mit unserem Sportfest in Deutschland zu vergleichen. Am Donnerstag hatten wir die Wahl zwischen einem klassischen Triathlon oder einem Wald-Triathlon, um anschließend mit- und gegeneinander Unihockey, Volleyball oder Fußball zu spielen. Sportfest bei uns bedeutet einige Sprints, Weitsprung, Ballweitwurf und Pendelstaffel laufen. In der Schweiz bedeutet Sporttag 2km rennen, 6km Fahrrad fahren und einige 100 m schwimmen. Auch eine 28 km Wanderung stand zur Auswahl. Es klingt wahnsinnig anstrengend, und das war es auch!

Am Abend trafen wir uns alle gemeinsam mit unseren Schweizer Austauschschülern im Biergarten in Baden zum Match Deutschland-Italien des EM-Halbfinales. Leider mussten wir uns im Nachhinein unseren Schweizern (alle waren Italien-Fans) geschlagen geben.

Nach 2,5h Zugfahrt konnten wir uns, erstmals zusammen mit den Schweizern, an der schönen Stadt Engelberg erfreuen, in der wir zum Klettern/Wandern auf dem „Brunni“ verabredet waren. Der Aufenthalt in ungefähr 2000m Höhe hat einigen einen starken Sonnenbrand, anderen eine Grenzerfahrung beschert, aber der beeindruckende Ausblick war es uns wert.

Während unseres eigens organisierten Abschlussabends kam langsam die traurige Gewissheit auf, dass unsere gemeinsamen Tage schon bald vorbei sein würden, was alle von uns sehr wehmütig stimmte. In der Zeit, die die Schweizer und wir Deutschen miteinander hatten, haben sich Freundschaften gebildet, die hoffentlich für ewig halten. Trotz der großen Unterschiede zweier benachbarter Länder und einiger Vorurteile sind wir sehr froh einander kennengelernt zu haben. Allgemeine Floskeln, wie „auf den Bus gehen“ oder „es hat“ statt „es gibt“, werden wir sicherlich noch eine Zeit lang beibehalten.

Am Samstag 19.58 Uhr fuhr unser Zug Richtung Heimat. Der Abschied fiel schwer, aber wir hatten im Anschluss noch 12h Zeit über unsere netten Gastfamilien und unsere Erlebnisse und Erfahrungen zu reden. Nach einer wunderschönen Woche sind sich auch Lehrer und Schüler näher gekommen – eine erfreuliche Feststellung aus Sicht der Schüler.

Wir danken Frau Szymanski dafür, dass durch sie dieser Austausch jedes Jahr aufs Neue möglich ist und Herrn Szymanski, der uns – nach 3 Jahren Pause – in die Schweiz begleitete. Selbstverständlich danken wir auch Frau Fürstner, die es mit einer ziemlich chaotischen Truppe ausgehalten hat und uns immer unterstützte.

Zu guter Letzt gilt unser Dank Barbara Humbel, Marco Arni und Uwe Kersten- den Schweizer Lehrern.

Jasmin Winkler, Pestalozzi-Gymnasium Heidenau

Pestalozzi-Gymnasium Heidenau trifft Kantonsschule

Wett

Alles begann mit einer Lehrerfortbildung. Im Oktober 2001 weilten Schweizer Lehrer in Sachsen, um mit ihren Kollegen über Inhalte und Methoden des Deutschunterrichts zu fachsimpeln. Auch an unserem Gymnasium fanden Hospitationen statt.
Vom 24.03.-29.03.2002 besuchten im Gegenzug sächsische Deutsch – und Kunstlehrer – unter ihnen Frau Szymanski – den Kanton Zürich.

Fast zeitgleich dazu hatte unser Gymnasium an einer Ausschreibung des Pilotprojekts „Deutsch – Schweizerische Schulpartnerschaften“, welches von der Schweiz ins Leben gerufen wurde, teilgenommen und fiel in die engere Wahl. Während des Aufenthaltes in Zürich traf sich Frau Szymanski mit einem Deutschkollegen aus Wettingen um den Besuch der Schüler aus Heidenau vorzubereiten.

Am 11. Mai 2002 war es soweit. Eine Gruppe Gymnasiasten begab sich auf die Reise in den Kanton Aargau. Nach einer intensiven und erlebnisreichen Woche im altehrwürdigen Gemäuer des ehemaligen Zisterzienserklosters Wettingen wurde der Gegenbesuch für 2003 verabredet.
Zuvor überstürzten sich jedoch die Ereignisse – obwohl der Austausch noch ganz am Anfang stand, erfuhren wir die uneigennützige Hilfe der Schweizer für unsere Schüler und deren Familien, die vom Augusthochwasser 2002 betroffen waren.
Einen Höhepunkt stellte die Teilnahme des Ensembles „Stella Maris“ der Kantonsschule an unserem traditionellen Weihnachtssingen dar. Der damalige Rektor Dr. Strässle weilte persönlich mit weiteren Kollegen in Heidenau und nahm den Dank der Familien für die große finanzielle Hilfe (ca. 35.000 € ) entgegen.
Als das Pilotprojekt im Jahr 2005 auslief, waren sich alle Beteiligten einig – die Schulpartnerschaft endet nicht; im Gegenteil, sie soll noch intensiver fortleben. Unterstützung gab es auch vom nachfolgenden Rektor Dr. Wiedemeier.
Und so werden seitdem Freundschaften sowohl zwischen Schülern als auch Lehrern gepflegt. Im Herbst 2008 fand erstmals ein Austausch von Lehrern statt. Die teilnehmenden Kollegen unterrichteten in verschiedenen Klassenstufen, tauschten Erfahrungen aus und lernten Land und Leute kennen.
Im gleichen Jahr weilten auf Einladung des Bürgermeisters Vertreter der Gemeindeverwaltung Wettingen in Heidenau.
Die Schulpartnerschaft geht ins 10. Jahr und so wird es dank engagierter Lehrer, Schüler und Eltern im März 2011 wieder heißen:

Wöukomme i de Sächsische Schwiz. Träffemer ois in Heidenau. Mier freue ois!