3 Tage raus, 3 Tage einen komplett neuen Lebensstil erleben

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– das bedeutete für uns Schülerinnen und Schüler der 11. Klassen unsere Exkursion „Ora et labora“ im Rahmen der Grundkurse Evangelische Religion, Ethik und Musik. Vom 31.3. bis zum 2.4. verbrachten wir unsere Zeit in der Christuskommunität in Selbitz. Wir erhielten einen Einblick in das Leben einer Ordensschwester: vom Frühstück im Schweigen über die regelmäßigen Gebetszeiten bis hin zum gemeinsamen Spieleabend mit Skip-bo waren wir hautnah dabei.

Besonders interessant waren die Gespräche mit den Ordensschwestern, die bereitwillig über die verschiedensten Themen sprachen und unsere Fragen ehrlich und sehr ausführlich beantworteten. Neben allgemeinen Fragen zu Steuern oder Kleidungsstilen drehten sich die Gespräche immer wieder um Kernwerte unserer Gesellschaft: Recht; Gerechtigkeit, Frieden, Hoffnung und Vergebung. Der Smalltalk war schnell beendet und das Eis gebrochen, aus Fragen wurden tiefgreifende Diskussionen zu Themen, die in unserer Gesellschaft zu selten angesprochen werden: Suizid, Angst – auch vor dem Tod – und Einsamkeit.  So konnten wir Material für unsere Essays sammeln, die wir in Form eines Schreibgesprächs formulierten. Durch die Kombination aus Religions- und Ethikschülern entstand ein reger Austausch.

Ein weiteres Highlight war für uns Schülerinnen und Schüler die Arbeit in den einzelnen Bereichen zusammen mit den Ordensschwestern. In kleinen Gruppen durften wir uns im Garten, an der Pforte, im Verlag, im Pflegeheim, in der Küche oder anderen Bereichen ausprobieren. Dabei nutzten wir die Möglichkeit, mit den Ordensschwestern ins Gespräch zu kommen.

Die Atmosphäre, die während der drei Tage zwischen den Schülerinnen und Schülern, den Lehrkräften und Ordensschwestern herrschte, lässt sich nicht in Worte fassen. Auch, dass der 1. April in diesem Zeitraum lag, hatte in gewisser Weise Einfluss auf die Exkursion (oder vielmehr deren Betreuer).

Sie war geprägt von einer Offenheit und Herzlichkeit beider Seiten. Vorurteile, die der ein oder andere im Vorfeld hatte, wurden abgebaut. Trotz der unterschiedlichen Lebensstile kam es zu einem wunderbaren Austausch zwischen ganz normalen Menschen. Jeder konnte aus dieser Exkursion etwas für sich persönlich mitnehmen und ist innerlich gewachsen. Und wenn beide Seiten – sowohl die Ordensschwestern als auch die Schülerinnen und Schüler und die Lehrkräfte – sich wünschen, länger zu bleiben oder am besten gleich nochmal zu fahren, hat sich diese Exkursion auf jeden Fall gelohnt und wird uns über unsere Schulzeit hinaus unser weiteres Leben beschäftigen.

 

Von Doreen Schlag und Jan-Joseph Jeschke