Die Höhle der Lämmer

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Am Dienstag, dem 20. November 2018, stand  für die Religionsschüler der Klassenstufe 12 die Präsentation ihrer Projekte zur Verbesserung der kirchlichen Gemeinden in unserer Umgebung an. Die Präsentationen sowie der Titel waren dabei an dem Prinzip der Unterhaltungsshow „Die Höhle der Löwen“ orientiert. Es gab also eine Jury, bestehend aus Heidenaus Bürgermeister Jürgen Opitz als Vertreter der katholischen Gemeinden,  Herrn Jeremias, Herrn Schlag als Vertreter der Baptistengemeinde Heidenau, Hernr Kollender als Vertreter der Gesellschaftswissenschaften sowie Herrn Prof. Bouchard als Experte für Betriebswirtschaftslehre. Diese würden die Projekte der Schüler bewerten und auf ihre Umsetzungschancen prüfen. Im Publikum saßen zudem einige Lehrer des Pestalozzi – Gymnasiums und die Schüler aus dem Religionsgrundkurs Klasse 11, die zum Ende sogar für das ihrer Meinung beste Projekt stimmen konnten.

Den Beginn machte die Gruppe mit Felix Reichelt und Hagen Drescher und ihrer Idee des „Kreativtreff“. Mit ihrem Plan eines regelmäßig stattfindenden Bastelabends mit anschließendem Bibellesen streben sie vor allem den Aspekt der gemeinschaftlichen praktischen Arbeit mit dem christlichen Glauben zu verbinden an, um mehr Menschen in die Gemeinden zu locken. Dabei soll das Basteln aber auch seine Wirkung auf Stressbewältigung sowie die soziale Interaktion entfalten und das Lesen der Bibel das allgemeine Bibelverständnis fördern. Sie stellten dabei ausführlich benötigte Ressourcen in Form von freien Gemeindesälen und einem Lagerraum, mögliche Partner, wie Mitglieder der Gemeinden und ehrenamtliche Lektoren bzw. Bastelleiter und die Kostenstruktur mit möglichen Einnahmen und Ausgaben vor.

Im Anschluss an die Präsentation gab es noch einige Fragen der Jury, die den Bezug des Projekts zur Kirche, aber auch den Zeitraum des Stattfindens eines solchen Abends klären sollten. Allgemein wurde das Projekt positiv, aber trotzdem verbesserungsbedürftig aufgenommen.

 

Weiter im Programm ging es mit „Gospelchor“, vorgestellt durch Bettina Börner und Marvin Heymann. Ihre Idee handelt von einem Chor, der neu in der Kirchgemeinde Dohna aufgestellt werden soll. In der Ecksteingemeinde können sich gesangsinteressierte Menschen aller Altersstufen treffen, um zu singen, Spaß zu haben und neue Leute kennenzulernen. Jeden Mittwoch 17-19 Uhr würde Karl-Heinz Knobloch, ein schon erfahrener Chorleiter, neue Gospelgesänge einstudieren und den Chor zu Wohlklängen bringen. Für eigene Auftritte ist ein einheitliches Outfit geplant, für Chorproben stehen immer Getränke und Snacks bereit. Als besonderes Highlight besuchen alle Mitglieder zusammen einmal im Jahr ein professionelles Gospelkonzert als eine schöne Art der Weiterbildung. Durch Spenden und Eintrittsgeld klärt der Chor seine Finanzen, von denen auch Werbe-Flyer gedruckt werden könnten.

Die Jury war äußerst begeistert von dieser Idee, denn sie fand, dass ein Chor immer Zuhörer und, noch viel wichtiger, Mitglieder findet.

Die Gruppe bestehend aus Sophia Berger und Maurice Wetzel mit ihrem Projekt „Kirchenportal“ begann mit der Leitfrage, was das Problem der Gemeinden sei. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass es eine zu große Kluft zwischen jungen (bis 18 Jahre) und älteren Menschen (30 – 40 Jahre und älter) gibt und diese geschlossen werden müsste. Um diese Schließung zu bewirken, soll eine Website für Gemeinden und Kirchen aus ganz Deutschland gegründet werden, welche Module wie Forum, Wikia und Chatrooms enthält, damit vor allem junge Menschen eine moderne Art erhalten, Kirche für sich zu entdecken. Hauptziel wäre dabei ein Ausgleich der Altersstruktur innerhalb der Gemeinden, aber auch die Möglichkeit, Kirche und christlichen Glauben freiwillig für sich zu entdecken und das Überleben der Gemeinden zu sichern, sind Ziele des Projektes.                                                                                                                           Als Anfangspartner ihres Projektes listeten die beiden die evangelisch – reformierte Gemeinde zu Dresden und die Firma IQS New Media GmbH. Später sollen natürlich noch alle Gemeinden Deutschlands dazugehören. Als erste Gruppe planten Sophia und Maurice für Werbung auch die Nutzung sozialer Medien, wie Twitter oder Instagram per CPC ein. Die Finanzierung des Projektes würden sie durch Spenden, Kollekten und Kickstarter umsetzen. Für weitere Erhaltungskosten würden sie ein Patreon – Programm einführen.

Die Jury fällte nach einigen Rückfragen zur Finanzierung ein recht positives Urteil, mit dem Tipp von Prof. Bouchard, ihr Projekt mit denen der beiden vorhergehenden zu kombinieren, um es auf Dauer erfolgreich zu machen.

 

Die 4. Gruppe stellte ihr Projekt als „Kirchpedia“, eine Anlehnung an Wikipedia, dar. Annabell Hanke und Karl Stiefel meinten, Kirchpedia werde vor allem eine Informations-website, die mit Bildern, einfachen Erklärungen und Veranschaulichungen Begriffe des Christentums erklärt. Jeder, der Interesse hat, findet auf dieser Seite auch ein Forum für den Austausch und einzelne Fragen. Besonders junge Menschen soll die Idee ansprechen. Sie werden auch als Mehrheit Kirchpedia besuchen, so die Vortragenden. Interessanter als die normalen Funktionen wird eine extra Einstellung für Kinder, die alles durch z.B. Zeichentrickfiguren auf spielerische Art lernen können. Der Vertrieb findet durch Werbung z.B. in der Schule oder durch soziale Netzwerke statt. Mitgliedern der Website wird es möglich sein, neue, eigene Artikel hochzuladen, die natürlich durch Admins umfassend geprüft werden.

Die Jury reagierte eher skeptisch auf Kirchpedia, denn sie sahen keine Notwendigkeit der Seite. Ihrer Meinung nach stehen ja schon genügend Artikel zu unendlich vielen Themen auf Wikipedia. Eine große Chance sahen sie jedoch in der Chat-Funktion und vor allem der Kinder-Funktion.

Der Titel der fünften Gruppe mit Edvard Kusch und Alexander Kutschke ist im Grunde selbsterklärend. „Simple Garden“ beschreibt einen gemeindeeigenen Garten für Gemüse, welches im September geerntet und beim „Großen Mahl“ gemeinschaftlich zubereitet und verspeist wird. Gemeinschaft und soziale Interaktion werden also ähnlich wie beim „Kreativtreff“ mit gemeinsamer Arbeit verbunden. Dabei sind alle Altersgruppen angesprochen. Werbung für das Projekt würden wieder die sozialen Medien, aber auch die Kirchengemeinde übernehmen. Samen und Werkzeuge werden durch Spenden und Kollekten finanziert. Lediglich eine Fläche sowie ein Lager in Form eines Schuppens müsste die Gemeinde zur Verfügung stellen.

Auch dieses Projekt wurde von der Jury relativ gut aufgenommen. Rückfragen gab es wie immer zum Thema Finanzierung und des eher blauäugigen „2€ hat Jeder“ – Mottos. Auch das Ausreichen eines 25m Zaunes für etwa 50€ bei einer ausreichend großen Gartenfläche wurde mehrfach hinterfragt. Letztlich war es Prof. Bouchard, der bei der Bewertung aufgrund der Repetition des Garten – Projektes einen Daumen nach unten gab. Denn bereits im Vorjahr, als Alexander und Edvard als Schüler der Klasse 11 im Publikum saßen, wurde ein solches Projekt vorgestellt und die Modifikationen, die die beiden anbrachten, sorgten nur partiell für eine Divergenz.

 

Als letztes wurde den Zuhörern „Luther-Kirche-Online“ vorgestellt. Die Referenten Alexander Mühlbach, Florian Kaiser und Lukas Sorge stellen sich auch ein Internetportal vor, auf dem kirchliche Termine und Videomaterial der Gottesdienste bereitgestellt werden sollen. So soll es möglich sein, einen Gottesdienst zu schauen, wenn man persönlich nicht anwesend sein kann. Außerdem soll es einen Chat geben, auf dem sich Nutzer austauschen können. Werbung geschieht durch Anzeigen im Internet oder auch durch Vermeldungen nach dem Gottesdienst.

Die Jury war größtenteils sehr begeistert und sah großes Potenzial in der Website. Sie mahnte nur noch dazu an, dass eine Möglichkeit gefunden werden müsse, welche die Datenschutzbestimmungen für die Gottesdienst-Streams legalisiert.

 

Insgesamt gab es viele gute Ideen, von einem Gospelchor bis hin zum Simple Garden. Die Bewertung und die Beurteilung der Jury waren wechselhaft, was zeigt, dass sie sich ernsthaft in das Projekt hereinzudenken versuchten. Das Endresultat der Jury war, dass sich eigentlich alle Gruppen zusammenschließen müssten, um zu einer ausgeklügelten und fehlerfreien Lösung zu finden.

Das beste Ergebnis des Abends erreichte die Gruppe „Gospelchor“, wofür diese Gruppe auch gesonderte Preise bekam.

Die Jurymitglieder hielten die Veranstaltung, ähnlich wie im letzten Jahr, für eine große Bereicherung der Schule und konnten sich von diesen Projekten, im Falle von z.B. Herrn Opitz, selbst Ideen in z.B. die Stadtplanung mitnehmen.                                                                                                                                                 

Das Event wurde zu einem gelungenen Nachmittag, denn die Referenten konnten beweisen, wie weit sie schon denken können und auf welche Ideen sie im Unterschied zu z.B. älteren Personen  kommen.